Tabakkonsum ist seit ein paar Jahren in unserer Medienlandschaft
überwiegend verpönt. Mittlerweile weiß auch so gut wie jeder, dass
Rauchen dem Menschen schweren Schaden zufügen kann. Aufklärung in dieser
Hinsicht ist natürlich wichtig. Seit einiger Zeit wird die Werbung für
Tabakprodukte stark eingeschränkt und ist nur noch selten erlaubt.
Kürzlich wurde sogar Marlboros Werbekampagne "Don't be a maybe"
gerichtlich verboten. Gerade dadurch landete diese Kampagne allerdings
in allen möglichen Medien und dürfte für Marlboro sogar ein Gewinn sein.
Die
Begründung liest sich allerdings sehr seltsam:
"Das Landratsamt München hat dem Zigarettenkonzern Phillip Morris seine
aktuelle bundesweite Marlboro-Werbung verboten. Sie sei besonders
geeignet, Jugendliche oder Heranwachsende zum Rauchen zu veranlassen,
erklärte die Behörde. Die schon seit 2011 laufende "Maybe"-Kampagne von
Marlboro mit "jugendlich bzw. heranwachsend aussehenden Personen in
alterstypischen Situationen" und der Aussagen "Don't be a maybe - be
Marlboro!" spreche Jugendliche und Heranwachsende als Zielgruppe an. Sie
suggeriere, die Zigarette mache aus einem Zauderer (Maybe) in einen
Macher (Be)."
Da fragt man sich doch, ob das Gericht auch jeden beliebigen anderen
guten Werbespruch verurteilt hätte. Die Begründung, dass die Werbung
besonders Jugendliche anspricht, könnte man überall verwenden. Es klingt
so, als dürfen Zigarettenmarken jetzt überhaupt keine effiziente
Werbung mehr machen. Dann wäre ein generelles Rauchverbot doch
ehrlicher, denn dieser Gedanke steckt ja vermutlich dahinter.
Selbst
Schokozigaretten
sollten mal - allerdings durch einen Zufall - verboten werden. Außerdem wurde geplant, Mentholzigaretten zu
verbieten, weil diese das Rauchen besonders angenehm machen. Die
abschreckenden Sprüche auf den Zigarettenpackungen werden wohl demnächst
auch noch durch ekelerregende Bilder ergänzt. Alles in allem gibt sich
der Staat offenbar Mühe, das Rauchen zu vernichten, ohne es wie bei der
Prohibition offiziell zu verbieten.
Die Idee dahinter, für die Gesundheit der Bürger zu sorgen, mag ja eine
positive sein. Aber es stellt sich trotzdem die Frage, ob es Aufgabe des
Staates ist, die Leute vor sich selbst zu schützen, indem er sie
bevormundet. Das könnte nämlich der erste Schritt zu einer Gesellschaft
sein, in der man kriminell ist, wenn man zu wenig Sport treibt.